«Ich danke ihnen, weil sie sich Sorgen machen, denn darum sind sie ja hier» sagte Sumaya Farhat-Naser mit emotional-engagierter Stimme am Anfang ihres Referats am 22. April in der Pfarrkirche Hildisrieden.
Sumaya Farhat-Naser – ein Leben für den Frieden
Die Referentin ist Palästinenserin und gläubige Christin. Sie studierte Biologie, Erziehungswissenschaften und ist Ehrendoktorin der Theologischen Fakultät von Münster (DE) und erhielt 2011 den Versöhnungspreis «Mount Zion Award» in Jerusalem, sowie den AMOS-Preis für Zivilcourage in Religion, Kirchen und Gesellschaft.
Sumaya hat selbst die Not und die katastrophale, bedrohliche Situation in Palästina und Israel erlebt. Sie erwähnte, dass seit 1948, der Staatsgründung Israels beiderseits die gegenseitige Menschenverachtung immer mehr eskaliert ist bis zum heutigen, katastrophalen Desaster. Korruption auf beiden Seiten macht das Leben schwer bis fast unmöglich. Mit ihrer Friedens- und Sensibilisierungsarbeit leistet sie einen aufwändigen Beitrag zu Aufarbeitung von Konflikten. In ihren Friedensseminarien für Frauen und Jugendliche, wie auch für psychisch Belastete in Europa geht sie die Probleme im Nahen Osten umfassend an. Die sehr emotional-engagierte 76jährige Frau ist bei ihrer Arbeit begleitet von der «Vision eines Friedens, der auf Rechten, Werten und der Geschichte des palästinensischen und jüdischen Volkes beruht».
In Palästina arbeitet sie in Schulen und Universitäten sehr engagiert für gewaltfreie Kommunikation, ist Beispiel für aufbauendes Konfliktmanagement, zeigt wie man mit Angst, Wut, Trauer, Demütigung bis hin zu Folter umgehen kann. «Trotz Gewalt und Unrecht den Frieden suchen», gemäss Titel des Referats, ist ihr persönlicher Lebensauftrag, mit dem sie die zahlreichen Zuhörerschaften und die Mitmenschen, die ihre Bücher lesen, berührt und animiert.
Ihre Gedanken, die sie in unzähligen schlaflosen Nachtstunden und auch in Tagträumen immer wieder bewegen, fasste sie zusammen: «Ich weiss, und glaube fest, dass jeder Mensch, Schweizer, Europäer, Israeli, oder Palästinenser ein wertvoller Mensch ist, ein Diamant, den man immer wieder glänzen und zum Strahlen bringen soll. Gegenseitige Wertschätzung ist abhanden gekommen und muss wieder gelernt werden.
Von Herz zu Herz tief ergriffen waren die vielen Anwesenden beim Schlusswort von Sumaya: «Nur Frieden sichert Sicherheit für alle!»
Bericht und Fotos: Emil Barmet