In der Liturgie der heiligen drei Tage, begann mit der Eucharistiefeier in Erinnerung an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Freundinnen und Freunden am Gründonnerstagabend. Ohne Abschluss und Segen ging es weiter am Karfreitag, dem Tag des Leidens und Sterbens des Herrn. Es folgte die Stille am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe des Herrn. Am Samstag in der Osternacht und am Ostersonntag wurde der Höhepunkt des Kirchenjahres gefeiert, die Auferstehung des Herrn. Mit dem feierlichen Ostersegen endete die zusammenhängende, liturgische Feier vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung Jesu.
Erinnerung an das letzte Abendmahl mit Jesus
Mit der eindrücklichen Fusswaschung der diesjährigen Erstkommunionkindern stellvertretend für Jesus sehr würdig vollzogen von Pfarreileiter Erich Hausheer, der Katechetin Regula Soom und den Sakristaninnen Elisabeth Imfeld, Edith Stirnimann und Erika Estermann. Es war sichtlich spürbar, dass die Kinder genau wussten, was dieses Zeichen bedeutet. Es war andächtig still. Die Drittklässler bekamen am Schluss als Überraschung das von den Eltern aus Speckstein gestaltete, und vom Pfarreileiter gesegnete Erstkommunionkreuz. Um 21.30 Uhr waren die Gläubigen eingeladen, eine Stunde lang zu «Wachen und Beten» und zu Schweigen und Hören, eine stille, meditative Zeit mit Impulsen von Elisabeth Imfeld und Ruth Estermann-Aeschbach. Die stimmigen Flötenklänge und -melodien von Judith Rast Zeier, der immer wiederkehrende Ruf Jesu «Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet!» mit der Taizé- Melodie, gesungen von Sarina Meier gingen zu Herzen. «Im Dunkel uns`rer Nacht entzünde das Feuer, das nie mehr erlischt!», diesen Auftrag nahmen die Anwesenden mit auf den Weg in die Nacht.
Karfreitag: Erinnerung an den Todestag von Jesus
Gott hat Jesus nicht allein gelassen auf seinem letzten Weg. Die Katechetin, Regula Soom und die Seelsorgerin, Simone Häfliger luden die Familien ein, gemeinsam mit ihnen und den neun Kindern den letzten Weg mit Jesus zu gehen, den Kreuzweg. Mit symbolischen Gegenständen, Seil, Dornenkrone, Zerbrochenem Stab, Stein, und einem Herz gestalteten die Schüler:innen die 4 Wege zum Ostergarten. Am Nachmittag wurde mit verteilten Rollen die Passion, die Leidensgeschichte Jesu nach Johannes vorgetragen, und der tote Körper Jesu am Kreuz betrachtet mit der Zuversicht, dass der Tod nicht das Ende ist. Während der persönlichen Auseinandersetzung mit dieser Situation durften die Anwesenden eine Ähre zum Kreuz bringen während dem die Flötistin Judith Rast Zeier sinnentsprechend die Melodie «Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt» spielte.
Osternacht: zum Leben erweckt
Nach der Abenddämmerung des 30. April besammelte sich die Pfarrei auf dem Kirchenplatz beim Osterfeuer. Ruth Estermann-Aeschbach stellte ihre selbstgestaltete Pfarrei-Osterkerze vor: «In der Dunkelheit eine kleine Flamme, ein Zeichen das uns hoffen lässt». Die beiden Seelsorgenden Simone Häfliger und Franz Troxler segneten das Feuer und die Sakristanin Elisabeth Imfeld übertrug das Licht vom Feuer auf die neue Osterkerze. Nach dem dreimaligen Ruf «Lumen Christi» (Das Licht von Jesus Christus) in die dunkle Kirche sang Werner Bucher das «Exsultet» das Osterlob, im Licht der Osterkerze: «Lob dir, herrliche Flamme, du wirfst dich zurück ins Urmeer des Lichts. Die Nacht ist vorüber». Von der Benediktinernonne und Schriftstellerin Silja Walter stammt der eindrückliche lyrisch kraftvolle Text. Zusammen mit Trompetenklängen von Roland Klaus trat das «Exsultet» aus der gewohnten Form heraus und berührte die Mitfeiernden in besonderer Weise. Der Kirchenchor unter der Leitung von Philippe Gantenbein feierte musikalisch mit.
Ein Höhepunkt war sicher das nicht so einfache, aufregende Chorwerk: „El cielo canta alegria, Alleluja“ (Der Himmel singt vor Freude). Der argentinische Komponist Pablo Sosa, der im Jahre 2020 85jährig verstorben ist, hatte viel Herzblut in diesen lebenfreudigen Song gelegt. Das Tempo und die Rhythmen in spanischer Sprache forderten einiges von den Sängerinnen und Sängern. Wesentliches hat Stephan Dettwiler in seinem virtuosen Orgelpart und Roland Klaus mit der brillanten Trompetenbegleitung beigetragen, dass dieses Stück mit südamerikanischer Beschwingtheit seine gewünschte Wirkung erreicht. Auch G.F.Händels „Singet Gott mit frohem Schall“ und „Singt das Lied der Freude über Gott“, eine Pop-Ballade von Martin Völlinger sowie Rudolf Zemps „Bruderklausenebet“ bereicherten die gute Stimmung der Feier. Die Fröhlichkeit wurde von den Mitfeiernden hinaus ans Osterfeuer getragen und war wesentlich für schöne, gute Begegnungen beim „Eier-Tütsche“.
Bericht und Foto: Emil Barmet