Am Wochenende, 09. und 10. Dezember 2023 war das Vokalensemble Chorège aus dem Broye -Tal in Hildisrieden zu Gast. Unter der Leitung ihres sympathischen Leiters Fabien Volery gaben sie am Samstagabend ein berührendes Advents- und Vorweihnachtskonzert in der neugotischen stimmungsvollen Pfarrkirche. Zusammen mit dem von Philippe Gantenbein geleiteten Kirchenchor Hildisrieden feierten die 28 Sängerinnen und Sänger aus dem Kanton Freiburg und aus dem Kanton Waadt am Sonntag im Pfarreigottesdienst musikalisch mit. Zustande gekommen ist dieser Anlass durch Vermittlung von Brigitte Droux-Suter, die einige Jahre bei Chorège mitgesungen hat. Sie ist jetzt wieder an ihren Ursprung zurückgekommen und singt im Kirchenchor Hildisrieden mit.
Stimmbildung ist für den gemischten Chor Chorège kein Fremdwort
Fabien Volery versteht es, die Sängerinnen und Sänger zu motivieren, an ihrer Stimme zu arbeiten. Er versteht es auch die individuell gefärbten und entwickelten Stimmen zu einem einheitlichen Chorklang zu bringen. Sehr schön kam dies beim achtstimmigen Ave Regina Caelorum von Philip W.J. Stopford zum Ausdruck. Die Spannung wurde bis zum letzten Ausklingen des Schlussakkords gehalten, und der warme Klang behielt Bestand.
Weihnachtliche Stimmung im Advent
Das Kernstück, Noël Tzigane, die grossartige Komposition von Francis Volery, dem Vater des jetzigen Dirigenten, wusste zu gefallen. Das Werk sagt spürbar den Sängerinnen und Sängern zu. Es beschreibt die prekäre Situation der Fahrenden. Das Weihnachtsfest lässt sie aber für kurze Zeit die Sorgen vergessen und Hoffnung, Friede, Liebe und Wärme erfahren. Am Chorwettbewerb Etoile d’Or im Jahre 1980 vom RTS (Radio Télévision Suisse francophone) wurde es preisgekrönt. Eindrücklich war, dass der Komponist dieses Stück selber dirigierte, und sein Sohn das tiefgründige Solo sang. Die Standing Ovation war mehr als berechtigt. Francis Volery schrieb einmal nach der Veröffentlichung dieses Werkes: „Die Wirkung auf alle Chorsänger, insbesondere auf die der heutigen Generation, ist immer gleich gross und dies erfüllt mein Herz mit tiefer Freude. Vielen Dank an Fabien, der mit seinem bewundernswerten Solo diese Dimension verliehen hat. Verzeihen Sie mir, wenn ich auf diesem Stück bestehe, das zu meiner „Visitenkarte“ in der Chorwelt geworden ist. Danke Chorège und danke Fabien!“
Merveille en toi, Marie und O ma Terre sind beides Stücke von Francis Volery. Im ersten Lied wird um Hilfe und Beistand der heiligen Mutter Gottes gebeten und im zweiten Stück wird das Heilige Land erwähnt. Es war aber aus der eigentlich ruhigen Dynamik immer wieder die steigernde Klage „Oh Israel“ und auch die grosse Hoffnung auf Frieden und Versöhnung zu hören, die heile Welt der Weihnachtsgeschichte im Nahen Osten schwingt hintergründig mit.
Aber das Duett für Posaune (Lucas Francey) und Klarinette (Hervé Tissot) lösten positive Stimmung aus. Auch die weihnachtlich gestimmten Lieder, Noël de bise, O sanctissima, Natus est, Compagnons, le Sauveur est né, Il est né le divin enfant, Noël des bergers, La bible de Noël (Komposition von Dominique Gesseney-Rappo des im Jahre 1979 gegründeten Vokalensembles), l’enfant divin, Minuit Chrétien und Adeste fideles stützten die Hoffnung, dass es auch in diesem Jahr Weihnacht werden kann. Emil Barmet